Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) stellt eine verzögerte oder verlängerte Reaktion auf eine schwere Belastung bzw. Bedrohung dar.
Zudem besteht die Möglichkeit, dass sich nach wiederholten oder andauernden extremen Belastungen (z.B. körperliche und/oder sexuelle Gewalt in der Kindheit, Folter) eine andauernde Persönlichkeitsveränderung entwickelt.
Posttraumatische Belastungsstörung: Was ist das?
Beschrieben wurde dieses Störungsbild erstmals im Zusammenhang mit Kriegserlebnissen. Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) können auf außergewöhnliche Bedrohungssituationen (z.B. Krieg, terroristische Anschläge, schwere Unfälle, Gewalt) oder Veränderungen katastrophalen Ausmaßes (z.B. Naturkatastrophen) folgen. Dies sind Ereignisse, die bei (fast) jeder*jedem eine schwere Verstörung hervorrufen. Dabei kommt es zu verschiedenen Symptomen wie sich ständig aufdrängendes Wiedererleben des belastenden Ereignissen (Flashbacks), Überregbarkeit sowie Vermeidungsverhalten.
Auch direkt während des Traumas oder unmittelbar danach sind intensive Reaktionen möglich. Dazu zählen:
- Gefühl, dass man selbst oder Dinge bzw. Ereignisse nicht real sind (Derealisation),
- Gefühl, dass man nicht man selbst ist (Depersonalisation),
- Veränderung der Wahrnehmung und des Zeiterlebens.
Man kann sich selbst dabei als abwesend und „leer“ (ohne Gefühle) empfinden. In diesem Zusammenhang spricht man bei den genannten Symptomen von Dissoziation. Sehr starke Schuld- und Schamgefühle sowie Stimmungsbeeinträchtigungen können ebenso auftreten.
Symptome (nicht notwendigerweise alle) können sich zudem unmittelbar nach dem traumatischen Ereignis zeigen und bessern sich in der Regel in einem Zeitraum von vier bis zu maximal acht Wochen. Erst wenn die Symptome danach anhalten, spricht man von einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Gelegentlich kommt es aber auch zu einer verzögerten Reaktion, das heißt, die Symptome treten erst einige Zeit später auf. Ab einem Zeitraum von sechs Monaten spricht man dann von einer chronischen posttraumatischen Störung.
Eine Milderung der Symptome und eine Besserung der Lebensqualität sind unter Therapie möglich. Eine vollständige Heilung ist jedoch nicht immer erreichbar. Aus diesem Grund ist es oft hilfreich möglichst frühzeitig Hilfe zu suchen. Dauert die Symptomatik länger als sechs Monate, wird die Störung als chronische PTBS bezeichnet. Es kann auch vorkommen, dass nach dem Trauma kaum Symptome vorhanden sind, jedoch nach Monaten bis Jahren die Erkrankung in Erscheinung tritt (z.B. durch ein anderes belastendes Lebensereignis).
Wohin kann ich mich wenden?
Wenn Sie den Verdacht haben, an den Folgen eines psychischen Traumas zu leiden, können Sie sich vor allem an folgende Ansprechstellen wenden. Achten Sie dabei auf die traumaspezifische Zusatzspezialisierung:
- Ärzt*innen für Psychiatrie (und psychotherapeutische Medizin) bzw. Ärzt*innen mit Weiterbildung in psychotherapeutischer Medizin
- Psychotherapeut*in
- Klinische Psycholog*in
- Kriseninterventionseinrichtungen
- Ambulanzen für Psychiatrie, Psychosomatik bzw. Psychotherapie.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Trauma | Gesundheitsportal
Quellen:
www.gesundheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, Medieninhaber und Herausgeber Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Posttraumatische Belastungsstörung: Diagnose. Online unter https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/psyche/trauma/posttraumatische-belastungsstoerung.html (abgerufen am 04.09.2025).
www.gesundheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, Medieninhaber und Herausgeber Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Posttraumatische Belastungsstörung: Therapie. Online unter https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/psyche/trauma/traumatherapie.html (abgerufen am 04.09.2025).
Quellenverzeichnis der genannten Artikel online unter Quellenverzeichnis: Seelisches Trauma | Gesundheitsportal