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Cannabis

Cannabis zählt zu den Hanfgewächsen. Die berauschende Wirkung der Pflanze beruht vor allem auf den in ihr enthaltenen Cannabinoiden, besonders auf THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol), das eine starke psychoaktive (psychotrope) Wirkung besitzt – und daher Einfluss auf das zentrale Nervensystem und auf die Psyche nimmt. Die Wirkung ist nicht gänzlich vorhersehbar. Sie ist unter anderem abhängig von der Art der Verwendung. Diese kann unterschiedlich erfolgen. Bekannt ist beispielsweise das Rauchen vor allem in Form eines Joints.

Wirkung von Cannabis

THC hat eine vielfältige Wirkung, die subjektiv erlebt wird und nicht gänzlich vorhersehbar ist. Sie wird u.a. wegen eines „Hochgefühls“ konsumiert:

  • Zu den positiv erlebten Wirkungen zählen Euphorie, Gelassenheit, Entspanntheitsgefühl, Gefühl von Leichtigkeit, obwohl sich gleichzeitig der Herzschlag erhöht. Sinneserfahrungen und Wahrnehmungen können zumindest (subjektiv) intensiv wahrgenommen werden. Das Beisammensein mit Gleichgesinnten wird als vergnüglich erlebt. Die Bewegung ist oft verlangsamt, das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt (schnelles Vergessen), neue Gedankenverläufe treten auf u.v.m. Häufig ist auch eine Appetitsteigerung zu bemerken, die meist weder positiv noch negativ erlebt wird.
  • Ein Konsum wird nicht immer nur als angenehm empfunden. Bei den negativ erlebten Wirkungen handelt es sich hauptsächlich um psychische „Reaktionen“. Angst und Panik können in entsprechend angstbesetzten Situationen auftreten. Wirre Gedanken, Erinnerungslücken, eingeschränktes Wahrnehmen der Umwelt und das Gefühl, sich nicht mehr mitteilen zu können, sind möglich. Auch Übelkeit, Herzrasen und Schwindel treten auf – bis hin zum Kreislaufkollaps. Vor allem Personen, die mit Cannabis noch wenig oder gar keine Erfahrung haben, können mit Übelkeit und Erbrechen reagieren. Weniger häufig und oft bei großen Mengen bzw. hohen Konzentrationen kann es zu psychotischen Symptomen (z.B. Verfolgungswahn und/oder Halluzinationen) kommen. Auch Verwirrtheit und Gedächtnislücken (Amnesie) sind möglich.

Die Wirkung ist abhängig von der Art bzw. Form der Verwendung (Rauchen, Essen, Joint, Pfeife etc.), der aufgenommenen Dosis bzw. dem Gehalt an THC, der Umgebung sowie der Person und ihrer Erwartungen. Die Stimmungslage der/des Betreffenden, die Persönlichkeit und die jeweilige Situation nehmen Einfluss. Grundstimmungen können durch Cannabis verstärkt werden – positive genauso wie negative. Die Wirkung ist außerdem abhängig von der Häufigkeit der Verwendung. Das Risiko für gesundheitliche und soziale Probleme steigt beispielsweise an, wenn Cannabis täglich konsumiert wird oder andere Drogen zusätzlich verwendet werden (Mischkonsum).

Ein Rausch tritt beim Rauchen relativ schnell ein – bereits nach einigen Minuten – und klingt langsam ab. Nachgewiesen werden kann der Konsum jedoch länger. Wird Cannabis oral aufgenommen, zeigt sich die Wirkung verzögert. Es kann zu einer erhöhten Aufnahmemenge und damit entsprechend starken Wirkung kommen.

Ein Mischkonsum von Cannabis mit anderen Rauschmitteln (z.B. Alkohol), Medikamenten (z.B. Psychopharmaka) oder Suchtgiften (z.B. Ecstasy), kann besonders gefährlich werden. Denn die Folgen sind unberechenbar.

Körperliche Folgen

Ein dauerhafter Konsum von Cannabis beeinträchtigt Konzentration, Aufmerksamkeit und Lernfähigkeit sowie die Lungenfunktion. Das Risiko für Lungenkrebs ist erhöht – nicht zuletzt aufgrund des beigemischten Tabaks (wie etwa bei Joints). Inwieweit Cannabis weitere negative Folgen hat (beispielsweise auf Immun- oder Hormonsystem), ist nicht restlos geklärt. Es ist möglich, dass Cannabiskonsum die Entwicklung in der Pubertät verzögert.

Psychische & soziale Folgen

Personen, die Cannabis dauerhaft konsumieren, zeigen oft Desinteresse und Antriebslosigkeit gegenüber dem alltäglichen Leben – stehen beispielsweise Beruf oder Schule gleichgültig gegenüber. Rückzug aus dem sozialen Leben ist eine mögliche Folge – v.a. bei intensivem und langfristigem Konsum. Ein erhöhter Konsum in der Zeit des Erwachsenwerdens findet sich beispielsweise in Zusammenhang mit geringer Abschlussquote bei Ausbildungen, geringem Einkommen und geringer Lebenszufriedenheit. Die genauen Gründe sind jedoch nicht vollständig eruiert. Sozialer Rückzug in Zusammenhang mit dem Gebrauch von Cannabis kann auf eine Abhängigkeit hindeuten.

Cannabis & Abhängigkeit

Durch regelmäßigen Gebrauch von Cannabis kann es zu einer Abhängigkeit kommen. Wird versucht, den Konsum zu verringern oder mit dem Cannabisgebrauch aufzuhören, treten Entzugssymptome auf (wie Unruhe, Ängstlichkeit, Schwitzen etc.). Die körperlichen Entzugssymptome sind verglichen mit jenen bei Alkohol oder Opiaten relativ leicht ausgeprägt. Die psychischen – wie etwa der Drang zum Konsum (Craving) – können jedoch stark sein. Nicht zuletzt deshalb scheitern selbst getätigte Versuche des Aufhörens.

Jede/jeder hat ein unterschiedliches Risiko, abhängig zu werden. Personen mit bestimmten psychischen und/oder sozialen Risikofaktoren sind gefährdet. Auch Cannabiskonsument*innen mit Beeinträchtigungen der Persönlichkeitsentwicklung müssen im Speziellen mit Problemen durch den Konsum rechnen. Personen mit psychischen Erkrankungen (z.B. Depression) sollten keinesfalls Cannabis konsumieren. Weitere Informationen zu Risiko- & Schutzfaktoren.

Die Auswirkungen auf und die Folgen für Ungeborene sind noch nicht geklärt.

Cannabis kann eine sogenannte Einstiegsdroge sein, ein Umstieg auf „härtere“ Drogen wie beispielsweise Heroin kann folgen. Dies betrifft jedoch nur eine geringe Anzahl an Cannabiskonsument*innen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Cannabis | Gesundheitsportal

Quellen: 

www.gesundheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, Medieninhaber und Herausgeber Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Cannabis: Substanz & Wirkung. Online unter https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/sucht/cannabis/wirkung.html (abgerufen am 04.09.2025).

www.gesundheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, Medieninhaber und Herausgeber Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Cannabiskonsum: langfristige Folgen. Online unter https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/sucht/cannabis/canabiskonsum-folgen.html (abgerufen am 04.09.2025).

Quellenverzeichnis der genannten Artikel online Quellenverzeichnis: Cannabis | Gesundheitsportal